Ein heißer Juni 17 – Bauernhochzeit

Ein heißer Juni 17 – Bauernhochzeit
Ein heißer Juni 17 – Bauernhochzeit

© Helios53, XI/2009

Vorbemerkung

Weil es aus heutiger Sicht etwas merkwürdig wirkt, eine kurze Bemerkung zum eher abwegigen Wichswettbewerb am Anfang. Damals stand ich sozusagen unter “Drogen” und zwar einerseits der irrsinnig erheiternden Lektüre von Andrelmanjas “Abspritzcontest” und andererseits des Genusses der irre machenden Kreationen sandmans, wie z.B. EUROPEAN MASTURBATION CONTEST in Kopenhagen.
Beide Werke erschienen kurz vor diesem Kapitel, die “Infektion” ist somit nachvollziehbar. (nachzulesen tw. bei Sevac, tw. im Romane-Forum)

Was geschah in der letzten Nacht?

Ächzend und stöhnend erwacht Sabine aus einem unruhigen Schlaf. Als sie die verklebten Augen öffnet, findet sie sich in einer Heumulde auf einer großen, weichen Decke und unter einem Haufen muffig riechender Federbetten. An sie gekuschelt, den Kopf auf ihrem Busen abgelagert entdeckt sie auf der einen Seite Bine, auf der anderen liegt diese Conny, eine Hand zwischen Sabines Schenkeln. Daneben, auf deren anderer Seite erkennt Sabine die Rote Jula. Auch Juliette, sowie Anni und Anita, die beiden Türhüterinnen liegen da ineinander verschlungen, nackt und dampfend.

Nur Angelika fehlt, aber eigentlich geht sie Sabine gar nicht ab. Während sie mühsam zu sich kommt und sich von umschlingenden Gliedmaßen und Zudecken befreit, versucht sie, sich zu erinnern, wie sie hierher kam und warum und überhaupt. Durch ihre Bewegungen erwachen nach und nach auch die anderen. Bine zerrt am Federbett, enthüllt dadurch Sabine völlig und so merkt diese, wie kalt es eigentlich ist. Eine Gänsehaut überfällt sie und sie schlüpft wieder näher an Bine heran, flüstert: „Was ist da eigentlich geschehen?“

„Was, wie, wo?“, fragt die zurück und schlägt endlich die Augen auf. „Oh, mein Gott!“, überfällt Bine die Erkenntnis schlagartig. „Wir sind ja immer noch in dem verflixten Breitlinger-Stadel!“

„Ja“, gibt Sabine zu. „Und nackt. Und nicht nur wir.“ Bine setzt sich mit einem Ruck auf. Kalte Morgenluft flutet ins warme Nest. „Langsam dämmert ’s mir ja. Das war ja wohl ein verdammter Reinfall gestern. Nein heute. War wohl schon gegen zwei oder so, hm?“

„Genau!“, versetzt Bine. „Dabei hat das echt heiß geklungen. Breitlinger-Stadel. Jeder mit jedem, ohne Tabu, so viel und so lang, wie jede und jeder mag. Gruppenfummeln im Dunkeln. Tja, und dann?? Denkste! Lauter Schlappschwänze! Dabei hab ich mir noch gedacht, die johlen so vor lauter Freude, dass wir endlich kommen. Ha! Ha! Ha!“ Bine ist echt empört.

„Dabei haben die Kerle uns überhaupt nicht bemerkt bei ihrem großen Finale. Möchte nur wissen, welcher Idiot von denen auf die bescheuerte Idee mit dem Wettwichsen gekommen ist. Schnellspritzen, Zielspritzen, Weitspritzen! Danach haben sowieso anscheinend die meisten die Fahne eingeholt.“

„Was ich noch mitbekommen habe, Anita hat es mir erzählt, soll es der verrückte Bebe gewesen sein, der das angezettelt hat. Hat was von Internationalen Meisterschaften gefaselt und die Jungs waren entweder völlig bekifft oder sind naturblöd, dass sie ihm sowas Dämliches abgenommen haben. Im Finale, beim Vielspritzen, war er selber schon gar nicht mehr einsatzfähig. Die drei Finalisten danach auch nicht mehr. Gewonnen hat übrigens der alte Freund vom Mac, der Muntinger-äh-Heis oder Hias mit siebeneinhalb Millilitern.“

„Und danach war Ebbe im Glied!“, regt sich Sabine weiter auf. „Da locken sie uns mit leeren Versprechungen her und dann? Was für eine Verschwendung! Komm, lass uns unsere Sachen suchen und verschwinden.“

Bine rappelt sich auf, deckt die anderen noch gut zu und macht sich auf die Suche nach ihren Kleidern. Viel war es ja nicht und als die zwei Sabinen in ihren dünnen Fähnchen stecken, wird ihnen damit auch nicht warm. „Komm, holen wir schnell etwas aus dem Auto. So will ich jetzt nicht unbedingt ins Hotel. Es ist zwar gleich beim Vereinsheim auf der anderen Straßenseite, aber wir sind im Moment alles eher als ‚overdressed’.“

Mit den Schuhen in der Hand – mit solchen Mörderstöckeln kann man ja nicht laufen – rennen sie barfuß zum Cabrio. Schnell sind die Taschen aus dem Kofferraum geholt, das Dach hat Bine zum Glück gestern noch zu gemacht, dann sitzen sie schon drin, Bine auf dem Beifahrersitz, Sabine hat den Rücksitz ergattert. Als Bine merkt, dass Sabine das Festtagsdirndl heraus zieht, muss sie eingreifen: „Doch nicht das! Erst zur Hochzeit am Nachmittag um drei. Jetzt Jeans, ein T-Shirt und deine Nikes.“ Auch Bine schlüpft in bequeme Freizeitkleidung. Diesmal haben die beiden sogar – fast möchte man sagen ausnahmsweise – fesche Höschen an.

Im Hotel überfällt sie gleich die Wirtin: „Sie! Des mög ma scho fei gor nit. Zearscht Zimmer reserviern und dann net kemma. Des müssens zahln, die gonze Nacht, a wann’s erscht jetzt umma halbe sechse kemman!“ Bine knallt zwei Hunderteuroscheine auf die Theke, schaut grimmig und fordert stumm den Zimmerschlüssel.

Beim Weg zum Lift dreht sie sich noch einmal kurz um und knurrt: „Frühstück in einer Stunde, aber vom Feinsten, mit weichen Eiern, frisch gepresstem Orangensaft und Champagner, hopp, hopp!“ Als die Wirtin protestieren will, schnappt Bine: „Kein Wort, sie sind hier nur die Geschäftsführerin. Noch! Überlegen sie es sich gut, ob es klug ist, Gäste unfreundlich zu behandeln. Schon gar nicht, wenn es sich dabei um ein Mitglied des Aufsichtsrates handelt.“ Die Wirtin wird blass und gafft mit weit offenem Mund, während sich die Lifttüren hinter den Sabinen schließen.

„Manno!“, staunt Sabine, „du hast ja richtig Haare auf den Zähnen!“

„Dafür keine auf der Muschi“, kontert Bine. „Komm schon, wir machen uns erst frisch und dann geht es zum Frühstück. Ich hab Hunger wie ein Wolf!“

Frisch geduscht, mit geföhnten Haaren, sitzen die beiden auf dem breiten Bett, eingehüllt in einen flauschigen, hoteleigenen Bademantel. Sabine überlegt, ob sie zur Feier des Tages ausnahmsweise mal Lippenstift und Nagellack auftragen soll. Bine beobachtet sie interessiert. „Spielst du eigentlich Tennis?“, will sie auf einmal wissen.

„Ja, klar! Warum?“, fragt Sabine zurück.

„Weil ich jetzt Lust auf eine Partie Tennis habe. Daheim habe ich am Sonntag am frühen Vormittag permanent einen Platz reserviert und meistens nutze ich ihn auch. Heute ist Sonntag, das Wetter ist schön, wir haben Zeit, was also hindert uns?“

„Gut, gut!“, meint Sabine, “aber zuerst Frühstück, dann Tennis, dann Zweites Frühstück. Danach bin ich für die Hochzeit gewappnet. Ich bin ja schon gespannt, ob der Plan aufgeht, den der Breitlinger mit der Angelika ausgeheckt hat. Apropos Angelika: Wo ist die eigentlich in der Nacht abgeblieben. Im Nest der abservierten Jungfrauen lag sie jedenfalls nicht.“

„Ha! Die Angelika, ich weiß wirklich nicht, wie die das macht! Hat die sich doch den einzigen Mann geschnappt, der noch den Tiger im Tank hatte. Den Breitlinger-Toni nämlich, ihren ‚Aaantooon’. Der war nämlich beim Wichswettbewerb als Schiedsrichter tätig und damit von der Teilnahme ausgeschlossen. So schnell hast gar nicht schauen können, wie sie den gefunden und entführt hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal neidisch wäre auf eine Frau, die fast doppelt so alt ist wie ich.“

Sabine lächelt süffisant. „Kommt Zeit, kommt Mann!“, verkündet sie. „Tennis find‘ ich eine gute Idee. Schauen wir mal nach dem Frühstück. Es ist sechs Uhr fünfundzwanzig.“

Lecker oder schmatz!

Fünf Minuten später stehen die beiden schon im Frühstücksraum. Wer es nicht gesehen hat, könnte sich nie vorstellen, dass sich Frauen so schnell anziehen können. Alles ist bereit. Das Personal schielt etwas verschlafen aus den verquollenen Augen, denn üblicherweise gibt es Frühstück erst ab sieben und dann nur auf Sparflamme, aber die Wirtin hat offenbar die gesamte Belegschaft aus den Federn getrieben. Sabine will neben dem weichen Ei noch Spiegeleier mit Speck, dazu Kaffee, Orangensaft und frische Brötchen.

„Semmeln heißt das!“, korrigiert Bine grinsend, „und die gibt’s am Sonntag nicht frisch. Nimm dir ein Bauernbrot, das passt sowieso besser zu ‚Ham-and-eggs’. Und verpass den Apfelstrudel nicht, der ist richtig schmatz!“

„Schmatz?“

„Ja, mei! Du sagst dazu halt ‚legga’ oder sowas und ich sag ‚schmatz’!“

Sabine schiebt sich ein riesiges Stück Apfelstrudel in den Mund. „Schmatz, schmatz, legga!“, kommentiert sie grinsend. „Das merk ich mir.“ Von da an futtern beide schweigend. Die überschüssigen Kalorien werden sie beim Tennis sicher wieder los. Am zweiten Stück Apfelstrudel kauend, mümmelt sie:
„Gott gab uns nur einen Mund,
weil zwei Mäuler ungesund.
Mit dem einen Maule schon
schwätzt zu viel der Erdensohn.
Wenn er doppelmäulig wär,
fräß‘ und quatscht‘ er noch viel mehr.
Hat er jetzt das Maul voll Brei,
muss er schweigen unterdessen,
hätte er der Mäuler zwei,
quatschte er sogar beim Fressen.

Na, geht doch trotzdem!“, setzt sie befriedigt hinzu und schluckt erst dann den letzten Bissen.

„Das war Heinrich Heine, aber nicht ganz korrekt zitiert!“, spielt Bine ihre Bildung aus.

„Ich weiß, aber so gefällt es mir hier besser. Außerdem ist ja nur vom Erdensohn die Rede. Wir Töchter sind da nicht gemeint! Und jetzt ab zum Tennisplatz. Hoffentlich können wir uns da Ausrüstung leihen, ich habe natürlich keinen Schläger dabei.“

Bine hat. Ihr Schläger und ein Sack mit Bällen liegen im Kofferraum, aber sonst hat sie nichts mit. „Soweit ich weiß, kann man Ausrüstung leihen. Rein prophylaktisch bin ich ja seit letztem Sommer Mitglied hier beim Tennisclub, obwohl ich bisher nie gespielt habe. Aber es hätte mich gereizt, bei der Clubmeisterschaft mitzumachen. Ging sich dann leider nicht aus. Geschäftsreise. Dafür können wir heute alle Einrichtungen nutzen. Lass uns gehen!“ Am Platz stellen sie fest, dass sie bei Puristen gelandet sind.
ACHTUNG! Die Benutzung der Plätze ist ausschließlich in weißer Kleidung gestattet. Davon sind nur die Schuhe ausgenommen.
Immerhin ist der Platz schon offen, man kann sich auch Ausrüstung leihen. Sabine sucht sich einen recht guten Head-Schläger aus, dazu – wenn schon, denn schon – einen sehr kurzen, weißen Rock. T-Shirt hat sie selber in weiß, Socken auch. Da will Bine nicht zurück stehen und nimmt sich auch so ein nettes kleines Röckchen. Auch sie hat ein weißes Shirt im Gepäck.

Rote Höschen – nicht erlaubt!

„Halt, so geht das aber nicht!“ Sabine stoppt ihre Cousine an der Tür. „Nur weiße Kleidung! Da kannst du jetzt nicht mit einem knallroten Höschen aufkreuzen.“

„Aber ich muss! Ich habe ja kein weißes mit, nur zwei rote und ein schwarzes.“

„Nun denn, liebste Cousine, dann tue, was du tun musst. Rot geht nicht, schwarz geht auch nicht. Also …“

„Du meinst …? Du bist echt verrückt! Ich kann doch nicht hier auf dem Tennisplatz …!“

„Du kannst nicht? So, so! Gib es doch zu, du bist einfach zu feige!“, hetzt Sabine mit faunischem Grinsen und lüstern glänzenden Augen. Sie weiß genau, dass man Bine mit solchen Ansagen ebenso gewiss zu Dummheiten bewegen kann, wie sie selber auch. Und sie tut es im vollen Bewusstsein dessen, was daraus folgen muss.

„Feige lass ich mich nicht nennen, preußische Cousine!“, reagiert Bine auch sofort in der angestrebten Art und Weise, steigt aus dem Höschen, wirft es in den Umkleideschrank und fordert: „Du aber auch! Gemeinsam oder gar nicht!“ Ihre Augen glänzen vor Aufregung fast fiebrig und insgeheim wünscht sich auch Sabine nichts anderes, als hier unten ohne über den Court zu wirbeln. „Das wird schon langsam langweilig, immer unten nackig!“, mault Bine noch, wird aber nicht ernst genommen.

„Hättest jetzt wohl gerne mehr Haare auf der Muschi und weniger auf den Zähnen?“, kann es sich Sabine nicht verkneifen und erntet dafür einen Mörderblick.

Kurz darauf stehen zwei höschenlose Blondinen auf dem äußersten Sandplatz und dreschen den Ball über das Netz. Anfangs hatten sie noch vorsichtig ein gemütliches Spielchen begonnen, aber da jede begierig darauf war, heraus zu finden, wie gut die andere wirklich war, wurden die Bälle immer rasanter gespielt. Nun schenken sie einander nichts mehr. Bine punktet eher mit Technik, mit präzise gesetzten Schlägen jagt sie Sabine ordentlich hin und her. Diese setzt dagegen erfolgreich ihre Athletik ein. Mit wuchtigen Smashes bringt sie Bine arg in Bedrängnis. Mit 6:4 und 4:6 ist keine wirklich im Vorteil, dafür sind beide schweißgebadet. Ihre weißen Leibchen sehen aus, als kämen ihre Trägerinnen gerade von einem Wet-T-Shirt Wettbewerb. Der dünne Stoff klebt an den Körpern und die Brustwarzen zeichnen sich recht deutlich ab.

Beim Seitenwechsel zum entscheidenden dritten Satz deutet Sabine auf den Nebenplatz. Dort haben sich im Laufe der letzten halben Stunde zwei junge Burschen ein lockeres Spiel geliefert. Bald schon, das ist Sabine trotz des harten Spiels nicht entgangen, hatten die beiden Jungs sich viel mehr auf die körperlichen Attraktionen auf dem Nachbarplatz, als auf den eigenen Gegner konzentriert. Flüsternd verabreden sie sich, den zwei Jungspannern eine Show zu bieten.

Sabine beginnt einmal damit, sich das T-Shirt hoch zu ziehen, dass ihre Brüste für Sekundenbruchteile frei zu sehen sind, weil sie sich mit dem Shirt Luft zufächelt. Beim nächsten Aufschlag stöhnt Bine, dass sogar Maria Sharapova nervös zusammen gezuckt wäre, Sabine will da in nichts nachstehen. Der eine Jüngling nebenan rennt blind ins Netz, als Sabine vor Freude über einen gelungenen Passierball langsam ein Rad schlägt. Dafür kann er die Erkenntnis auf der Haben-Seite verbuchen, dass Sabine wirklich ‚nix drunter’ trägt, eine Erkenntnis, die die beiden Jungs auf eine glorreiche Idee bringt. Sie kommen näher.

Sobald die beiden Bewunderer direkt am Platz stehen, hören Bine und Sabine auf, Bälle hin und her zu schlagen. Auf Punkte hat schon lange niemand mehr geachtet. „Das ist doch der Azubi aus dem La Vita!“, zischelt Bine. „Und der andere ist der, der gestern die Angelika abgeholt hat, zu dieser ‚kurzen, organisatorischen Besprechung’. Ich bin ja gespannt, was sie im Sc***de führen.“

Kevin und Flo
„Hi!“, begrüßt sie der größere der beiden. „Ich bin der Kevin, ein Bruder vom Bräutigam und das ist mein Freund Flo. Er sagt, er kennt euch von München. Äh – wir wollten euch fragen, ob ihr Lust auf eine Partie Mixed habt.“

„Auch hi!“, sagt Sabine. „Wenn du Macs Bruder bist, dann gehörst du ja bald zu unserer Siebeneckenverwandtschaft. Wir sind Cousinen von Martha und heißen beide Sabine und noch dazu beide Wiechert. Und du“, wendet sie sich dem Azubi Flo zu, „hast dich von dem Schock gestern schon gut erholt, ja?“

Flo wird rot und Kevin will unbedingt wissen, von welchem Schock da die Rede ist. „Ach was! Ich hab doch keinen Schock bekommen!“, dreht da Flo großspurig auf. „Mein Chef hat mir nur strengste Anweisung gegeben, beim leisesten Anschein möglicher Anmachen von Seiten der Kundschaft, ihn umgehend zu unterrichten. Er meint nämlich, es fehle mir an der notwendigen Beherrschung, derartige Anblicke zu ertragen, ohne gleich über die Weiber herzufallen. Seine Worte, seine Worte!“, beschwichtigt Flo gleich, als Bine wegen der ‚Weiber’ aufbrausen möchte. „Dabei hat sich noch keine beschwert, ganz im Gegenteil!“

„Willst du damit andeuten, du hättest im La Vita Kundinnen vernascht?“ Sabine will das nicht ernsthaft glauben. Der Junge sieht so schüchtern und unschuldig aus, aber hier führt er eindeutig eine dicke Lippe spazieren.

Andererseits sieht er auch ziemlich selbstbewusst aus. Das ist nicht forsche Angeberei, sondern er scheint das ernst, völlig ernst zu meinen. „Natürlich nicht immer und schon gar nicht mit jeder, doch wenn die Gelegenheit günstig und die Kundin nicht abgeneigt war? So, wie ihr euch benehmt, hier oder im La Vita lasst ihr ja wohl auch nichts anbrennen. In den Stadel seid ihr auch gegangen, oder?“

„Wart ihr etwa auch da?“, fragt Bine verblüfft. Aufgefallen wären ihr die beiden Knaben zwar nicht, aber schließlich war es auch total finster.

„Nein, leider nicht!“ Kevin wirkt angefressen. „Meine Brüder und ihre Freunde lassen uns nicht rein. Sie sind der Meinung, wir seien noch nicht erwachsen genug.“

„Wie alt seid ihr denn?“, platzt Sabine heraus. „Nein, sag es nicht, sag nichts! Ich will es gar nicht wissen. Aber ihr habt wirklich schon Erfahrungen mit Mädchen?“

„Haufenweise, ehrlich“, gibt Flo bereitwillig Auskunft. „Und nicht nur Mädchen!“ Auf den erstaunten Blick von Sabine fügt er hastig hinzu: „Nein, nein, nicht was du denkst, nicht wirklich. Aber was da im La Vita verkehrt, sind ja eigentlich keine Mädchen mehr. Ihr zwei seid da mit Abstand die jüngsten in den letzten drei Monaten. Doch wenn die Damen etwas reifer sind, dann tut das dem Spaß keinen Abbruch. Wir im La Vita tun ja das Bestmögliche, die Kundschaft knackig zu erhalten.“

Jetzt wird Sabine aber richtig neugierig. „Dass ihr zwei wirklich noch ziemlich jung seid, das sieht man, andererseits glaube ich euch, dass ihr schon eure Erfahrungen gemacht habt. Wie ist das eigentlich gekommen. Oder ist das normal hier in den Bergen?“

Kevin und Flo kichern. „Das war schon ein irres Ding, ehrlich!“, erzählt Flo dann. „Wir zwei waren schon seit dem Kindergarten die dicksten Freunde und vor etwa zwei Jahren beschlossen wir – wer genau damit anfing, haben wir wohl beide schon vergessen – die Mädchen nicht nur anzustarren, sondern endlich auch flach zu legen. Da haben wir dann etliche Wege dahin durchdiskutiert, natürlich gab es auch in unserer Umgebung ein paar Schlampen, die im Ruf standen, es mit jedem zu tun und auch ein paar Professionelle hätten wir leicht auftreiben können, denn wozu gibt es Kontaktanzeigen, wir sind aber am Ende auf einen ziemlich schwierigen und eher ungewöhnlichen Modus verfallen. Wir wollten gleichgesinnte Mädchen finden und mit ihnen gemeinsam den Sex entdecken. Das hieß also, wir mussten zwei Jungfrauen finden, die genau wie wir über keine Erfahrung verfügten, aber drauf aus waren, solche zu gewinnen.“

„Logisch gibt’s Jungfrauen wie Sand am Meer“, fällt da Kevin ein, „aber zu fünfundneunzig Prozent sind das ja Kinder. Mit Babys wollten wir uns nicht abgeben. Also mussten wir sogenannte ‚anständige’ Mädchen suchen, die zumindest etwa in unserem Alter waren. Das ist gar nicht so leicht. Man kann ja nicht einfach alle altersmäßig Geeigneten fragen, ob sie zwar noch Jungfrau wären, aber doch begierig darauf, diesen Zustand zu ändern.“

„Nach etlichen wüsten Schimpfworten und sogar Ohrfeigen oder Kratzattacken, mussten wir einsehen, dass es mit Aufreißsprüchen wie ‚Hallo, Jungfrau, willst du mit mir deine Unschuld opfern?’ im wahren Leben nicht geht.“ Flo scheint echt erschüttert, wie dumm sie damals waren.

Sabine lacht schallend. „Wie seid ihr bloß auf den halbwarmen Spruch gekommen? Ist ja ätzend. Im Grunde habt ihr da noch Glück gehabt, dass ihr diese Phase mehr oder weniger unbeschädigt überstanden habt.“

„Aus einem depperten Film“, gibt Flo zu, „und dort hat das auch funktioniert. Am Ende blieb uns nur der langsame Weg. Bekanntschaft, ein wenig flirten, schmusen, Petting, aber immer unverbindlich bleiben, nur kein Herz brechen, und dabei immer auf die Gelegenheit warten, unauffällig zum Thema zu kommen. Mädchen mit Erfahrungen mussten wir wieder los werden, was manchmal gar nicht leicht war, vor allem, weil wir uns ja keinen schlechten Ruf einhandeln wollten.“

„Und? Hattet ihr Erfolg mit der Strategie?“

„Ja, schon, aber wir haben fast ein halbes Jahr gebraucht, um zwei Bräute zu finden, die genau wie wir noch unerfahren, dafür aber aufgeschlossen genug waren. Inzwischen hätten wir die nötigen Erfahrungen auch so machen können, aber da war es schon eine fixe Idee von uns. Immerhin waren wir nun vier und arbeiteten verbissen einen Plan aus. Evi und Michi bestanden darauf, möglichst viel Informationsmaterial zusammen zu tragen, also plünderten wir die Bibliotheken unserer Eltern und surften tagelang im Internet. Ganz große Geheimsache. Jetzt brauchten wir nur noch einen Ort, an dem wir für Stunden ungestört waren.“

„Aber auch dieses Problem konntet ihr lösen?“

„Oh ja! Die Gelegenheit kam plötzlich, als Michis Eltern in einem Preisausschreiben eine Woche im Club Med gewannen. Eine ganze Woche sturmfreie Bude bei Michi, die zum Glück ein Einzelkind ist. Kaum waren die Oldies um die Ecke, trafen wir uns schon dort im Wohnzimmer, jeder bepackt mit den Informationen, die wir gesammelt hatten. Alles über den G-Punkt“ – Bine und Sabine prusten mal wieder vor lauter Lachen und Kevin hält irritiert inne –„äh, alles über den Orgasmus, alles über das Kondom und so weiter. Was Zeitschriften halt so daher schreiben. Das Prunkstück unserer Sammlung war ein Fotoband über 100 verschiedene Stellungen beim Geschlechtsverkehr. Dazu Ausdrucke aus Wiki über Penis, Vulva, Tripper, AIDS und so weiter. Mit Tripper, AIDS und ähnlichen Sachen wollten wir uns zwar nicht näher befassen, das war ja nun wirklich keine Gefahr bei vier Jungfrauen, aber sonst waren wir mit nützlichem Wissen bis über die Ohren vollgestopft. Dieses Wissen mussten wir einmal vergleichen, austauschen und sortieren. Genau genommen waren das alles Ausreden, weil wir uns damals nicht recht trauten, endlich zur Sache zu kommen. Da war uns zuerst jede Verzögerung recht. Und den Mädels auch. Doch irgendwann ging uns der Stoff zum Reden aus.“

Aktion Entjungferung

„Der erste Programmpunkt“, erklärt Flo, „war ‚Nackt Ausziehen’. Das war schon mal ein echtes Problem. Für Evi und Michi sowieso, weil man sowas halt nicht tut vor Buben und für uns hauptsächlich, weil wir nicht wussten, wie wir das schaffen sollten, ohne einen Ständer zu kriegen. Dass es im Endeffekt doch genau darauf hinauslief, fiel uns nicht ein oder auf. Zuerst vertagten wir das einmal auf den nächsten Nachmittag. Da war es aber auch nicht viel anders. Nur mehr Zeit hatten wir. Aber nach ein paar Besuchen an der Hausbar, die recht gut mit Likören und Edelsprit bestückt war, waren wir vier mutig genug für eine Runde Flaschendrehen. Es gab zwei Zusatzregeln, damit wir schneller ans Ziel kamen. Erstens galt, dass immer dann, wenn sich zwei nicht einigen konnten, auf wen die Flasche eher zeigte, einfach beide ein Kleidungsstück auszuziehen hatten und zweitens, dass jeder, der eindeutig von der Flasche gemeint war – und ein Stück ausziehen musste – einen anderen benennen konnte, der ebenfalls ablegen ‚durfte’. Damit waren bei jeder Runde immer zwei dran. Trotzdem brauchten wir fast zwanzig Runden, weil die Flasche gegen Ende immer auf Kevin zeigte, der schon längst nackig war.“

„Ich stell‘ mir das sehr aufregend vor. Wie ging es dann weiter?“

„Machen wir es kurz“, wird da Kevin ungeduldig, „die Story ist so interessant nun auch wieder nicht. Wir haben an diesem zweiten Nachmittag uns gegenseitig nackt angesehen und uns nackt geküsst. Das mit dem Küssen kannten wir ja schon vom ‚Kennenlernprogramm’ her, aber nackt war das ganz was anderes, vor allem, weil wir“ – Kevin fängt an, zu kichern – „so gar nicht wussten, wo wir unsere Hände hintun sollten. Ausgerechnet die scheue Evi war es, die auf einmal ihre Arme um mich schlang und mit einer Hand meinen Arsch drückte. Von da an wurden wir alle lockerer. Wollen wir jetzt nicht doch lieber eine Partie Tennis spielen?“

„Muss nicht sein“, meint Sabine, „erzählt doch weiter, es war grad spannend!“

„Mir kommt da grade eine Idee“, meldet sich Flo zu Wort. „Wie ich gesehen habe, spielt ihr zwei recht stark. Spielen wir doch statt einer Partie Mixed gegeneinander. Kevin und ich gegen euch zwei Bräute. Wenn ihr gewinnt, erzählen wir euch haarklein, was damals geschehen ist. Einverstanden?“

„Und falls doch ihr Jungs gewinnt, was ist dann?“, will Bine natürlich wissen.
Flo grinst. „Dann gehen wir mit euch gemeinsam duschen. Ja?“

„Und dann?“

„Das ergibt sich oder ergibt sich nicht. Lassen wir es drauf ankommen.“

Bine und Sabine sind einverstanden. Die Jungs, ganz angehende Gentlemen, überlassen den Damen den ersten Aufschlag. Sabine nützt das sofort aus, serviert drei Asse hintereinander und holt einen Vorsprung heraus. 40:0. Den nächsten verhaut sie und ihr zweites Service erwischt Kevin. Er bringt die Mädels mit langen Grundlinienschlägen ziemlich ins Rennen, verkürzt fast im Alleingang auf 40:30, ehe Bine mit einem eleganten Lob den ersten Punkt einfährt. Erbittert wogt der Kampf hin und her. Gegen Ende kann Sabine eine drohende Niederlage abwenden, indem sie Flo beim Aufschlag aus dem Konzept bringt. Sie zieht ihr T-Shirt über den Busen, zwirbelt ihre Nippelchen und Flo haut den Ball ins Netz. Doppelfehler. Der nächste gerät so schwach, dass Sabine, noch immer sozusagen oben ohne mit einem präzisen Cross das Spiel doch noch gewinnt.

Tie-Break wäre angesagt, aber irgendwie ist die Luft raus und dafür Lust drin. Sabine schlägt vor, das Match als unentschieden zu werten. Das mit dem gemeinsamen Duschen geht klar, dafür sollen die Jungs die Geschichte ihrer generalstabsmäßig abgewickelten Entjungferung eben in der Dusche weiter erzählen. Viel Neues werden die Jungs dort auch nicht sehen, denn inzwischen sind die T-Shirts der Mädchen schon sehr transparent und schmiegen sich hautnah an alle Rundungen, ganz abgesehen von Sabines kleiner Strip-Einlage.

Noch auf dem Weg in den an das Clubhaus angebauten Garderobentrakt reißen sich Bine und Sabine die Shirts runter und stürmen schnurstracks in die Damendusche. Damit bringen sie Flo und Kevin in Zugzwang. Wenn sie mit ihnen duschen wollen, müssen sie auf feindliches Territorium und die Sabinen haben sozusagen ‚Heimvorteil’. Schon wabern Dampfwolken durch den mit Trennscheiben unterteilten Duschraum, als die beiden Burschen endlich mit umgewickelten Handtüchern herein stolpern. Sabine seift Bine ungeniert ein, beide nehmen von den ‚Eindringlingen’ keine Notiz.

Kevin und Flo wirken unruhig, höchstwahrscheinlich, weil sich unter den Handtüchern schon etwas rührt. Aber sind sie nicht, genau genommen, eben deswegen hier? Also geben sie sich einen Ruck, hängen die Tücher an den Haken und nähern sich den Duschnixen mit aufgepflanzten Bajonetten. Ein wenig bange ist ihnen schon, wie peinlich wäre es, wenn jetzt jemand käme. Und dieser Jemand wäre mit absoluter Sicherheit eine Frau und dazu vermutlich auch eine, die sie sogar von hinten erkannt hätte. So viele Frauen aus Ramspolding und Umgebung hatten die zwei Nachwuchscasanovas nun auch wieder nicht flach gelegt, dass mit einer Patt-Situation zu rechnen wäre. Also volles Risiko! Doch wenn nicht bei diesen beiden heißen Bräuten, wann sonst wäre es so ein Risiko wert? Mit diesen wogenden Gedanken, wippenden Schwänzen, aber doch ein wenig weichen Knien stiefeln Flo und Kevin Hüfte an Hüfte in die Ecke, in der sich Bine und Sabine offensichtlich bestens unterhalten.

„Ei der gugg!“ Bine macht kugelrunde Glupschaugen. „Sieh mal Sabi, wir haben Besuch! Herrenbesuch, wie mir scheint. Und salutieren tun sie auch!“

„Na kommt schon, ihr Helden“, gibt sich Sabine gutmütig und schmiegt sich probehalber an Kevin, der somit die Ehre hat, als dritter der Happsteiner Brüder mit Sabine intim zu werden. Er fühlt sich gut an. Doch ganz leicht macht sie es ihm nicht. „Erst erzählen!“, fordert sie mit Nachdruck, seift aber Kevin sanft den Rücken ein.

Bine hat inzwischen Flo gestattet, ihr einen Arm um die Schulter zu legen. Während er mit treuherzigem Augenaufschlag versucht, ihr Herz zu rühren, sind seine Finger ganz profan auf dem Weg zu ihrem Busen, was Bine aber mit einem harten Schlag auf seine Griffel unterbindet. „Na, na, na!“, rügt sie streng und deutet auf Kevin, der nach Worten ringt.

Deutlich ist zu erkennen, dass Kevin eigentlich ganz was anderes im Sinne hat, sich mühsam seines Auftrages entsinnt. „Ääh, und wo waren wir stehen geblieben?“ Sabine grinst, ihr Blick sagt alles. Klar ist da was ‚stehen geblieben’. Und wie! „Aahm, ich glaube, wir hatten uns grad nackt geküsst und Evi hatte ihre zarte Hand auf meiner Backe – hinten. Da gab es dann auch für Michi kein Zurück und sie hat Flo so richtig abgeschmust und überall berührt. Am Ende hatte sie ihre Hand an seinem Sack. Da hat er auch schon abgeschossen, voll auf den Teppich und wir anderen sind vor lauter Lachen über sein dummes Gesicht auf die Couch gefallen. Die Mädels haben auf einmal alle Hemmungen über Bord geworfen und gemeint, ich dürfte den armen Florian nicht im Stich lassen. Die Michi hat jetzt meine Eier in die Mangel genommen und Evi hat – zwar ziemlich ungeschickt, aber doch – meinen Schwanz gewichst. Es hat nicht lang gedauert, da war‘s auch schon passiert. Platsch, und nun war auch die Couch versaut, Michi hatte einen Klecks auf ihrem Knie und Evi die halbe Ladung in der Hand.“

Während dieser Erzählung hat Sabine mit sanftem Griff Kevins Schwanz gepackt und langsam angefangen, diesen zart zu reiben. Flo schaut erwartungsvoll von Kevin zu Bine und zurück zu Sabine. Diese zwinkert leicht und da nimmt sich auch Bine eines vereinsamten Gliedes an. Solange Kevin erzählt, verwöhnt Sabine seinen Beglücker, hält aber inne, wenn er hechelnd zu stocken anfängt.

„Da war dann auf einmal Hektik angesagt. Wir vier sind herum gesaust und haben mit Küchenrollen und nassen Tüchern versucht, den Teppich und die Couch wieder sauber zu kriegen. Dabei haben Flo und ich immer wieder mal eine Patzerl fallen lassen. Die Mädels haben gekreischt und geschimpft, da sind wir Jungs schnell – hnnn – aah – unter die – mmh – Du – sche ge – nnh! – gangen. Flo hat gemeint, das dürfe uns nicht noch einmal passieren und ich hab drauf gesagt, wenn ich nur dran denk, dann spritz ich gleich wieder.“ Kevin kichert bei der Erinnerung und verdreht glücklich die Augen, weil Sabine ihn zwischendurch einmal genüsslich abgeschleckt hat.

„Der Kevin wollte dann noch wissen, warum ich so schnell gekommen bin“, fährt Flo fort und empfängt gerne währenddessen Bines Spezialbehandlung. „Da hab ich ihm halt vorgeführt, was Michi mit meinen Eiern angestellt hat – ja, Bine! Genau so! Ooooh! – und die schwule Sau hat voll drauf reagiert, hat sich meinen Schwanz genommen und mir einen abgewichst. Boaah! Das war geil da unter der Dusche! Ich hab mich auch revanchiert und dann haben wir ziemlich zugleich wieder gespritzt, ich auf seinen Bauch, er auf meinen und vor lauter Geilheit haben wir noch unsere Schwänze aneinander gerieben und uns geküsst. Voll mit Zunge! Wir waren richtige Schwulis. Auf einmal haben wir die Mädels kreischen gehört, weil die sind auch ins Bad gekommen und wie sie uns so gesehen haben, ja leck mi, da wär’s fast aus g’wesen. Aber wir haben sie noch einmal rumgekriegt, haben ihnen klar gemacht, dass wir nicht richtig schwul geworden sind, sondern nur alles getan haben, damit wir nicht noch einmal versehentlich auf den Teppich – oooh jaaa! Nnh!“ Bine stellt ihre Bemühungen vorsichtshalber ein.

„Die hatten dort nicht einfach so eine Duschkabine oder halt einen Brausekopf in der Badewanne, sondern einen eigenen Duschraum, so eineinhalb mal zwei Meter mit Wasserstrahlern auch an allen Seiten und insgesamt vier Duschauslässen an der Decke. Da sind wir vom pulsierenden Wasser richtig durchmassiert worden.“ Kevin ergreift wieder das Wort. „Ich bin überzeugt, wenn diese Wasserstrahlen lange genug auf die richtigen Stellen treffen, stimuliert dich das allein zu einem Orgasmus. Oh, ja, Sabine, das ist guuut, so gut! Nach dem ersten Schock waren Evi und Michi aber auch so angespitzt, dass sie sich nicht gewehrt haben, wie wir sie zu uns unters Wasser gezogen haben. Beim gegenseitigen Einseifen, beim und nach dem Duschen, beim Trockenrubbeln, haben wir einen Haufen Punkte aus Michis Checkliste so im Vorbeistreichen abgehakt, einschließlich Cunnilingus und Fellatio. Das wäre zwar erst für den nächsten Tag eingeplant gewesen, aber was du heute kannst besorgen ….

Endlich doch!

Für die weiteren Programmpunkte, 69 und so, sind wir dann ins große Ehebett von Michis Eltern übersiedelt, glühend vor Geilheit und Aufregung. Es war eine total lockere Stimmung plötzlich und Michi hat ihre mühsam erarbeitete Checkliste bald fallen lassen. Blöd war nur, dass ihre Mutter eine Woche später diese Liste beim Staubsaugen unterm Bett gefunden hat. Da ist die Michi arg ins Stottern geraten. Ich glaube, so richtig haben es ihr die Eltern nicht abgenommen, dass das eine Begriffesammlung für den Sexualkundeunterricht war, die der Durchzug beim Lüften ins elterliche Schlafzimmer geweht haben muss. Aber beweisen konnten sie natürlich nichts, weil wir alle Spuren – bis auf den verdunsteten Vodka – säuberlich beseitigt hatten. Zum Glück waren es echte Perser, bei richtiger Wolle zieht der Schmutz nämlich nicht ein und daher war unser Schlaatz leicht wegzuputzen gewesen.“

„Hör auf, abzulenken!“, rügt Sabine und quetscht ein wenig heftiger. „Soweit, so geil, aber habt ihr dann auch noch die gegenseitige Entjungferung geschafft?“

„Doch, doch“, erzählt Flo weiter, während Bine seinen Schwanz langsam und gründlich einer mündlichen Prüfung unterzieht. „Im Bett haben wir alle möglichen Sachen ausprobiert und immer den anderen berichtet, wo und was wir besonders Geiles entdeckt hatten. Zwecks Vorführung haben wir öfter die Partner getauscht. Es war – nnnh – so – mmh, Bine du bist fantastisch! – geil! Auf einmal schreit die Evi: ‚Jetzt! Jetzt sofort! Ich will es, mach es, tu es, jetzt!’ und es war völlig klar, was sie wollte. Und drauf die Michi: ‚Ja! Ja! Ich auch, ich auch!’ Irgendwie ist mir da schon kurz der Arsch auf Grundeis gegangen, aber da mussten wir durch. Also haben wir unsere Soldaten in Stellung gebracht, noch zwanzigmal gefragt, ob sie es auch wirklich wirklich wollen, geschworen, dass wir vorsichtig sein werden und dann unsere Schwänze hinein geschoben. So vorsichtig, wie wir waren, war natürlich bald Ende der Fahnenstange, wir drückten und wetzten, die Mädels riefen ‚Autsch!’, es war aber noch gar nichts. Auf einmal rief Michi: ‚Augen zu und durch! Auf ins Gefecht! Tataa!’, da holten wir ein wenig Schwung und auf Kevins Kommando ‚Zuuu – gleich!’ rammten wir die Hindernisse aus dem Weg. Die Mädels schrieen auf, wir erstarrten und warteten bange ab, was nun wohl war.“

„Da lagen wir also nun“, übernimmt wieder Kevin, weil Flo lustvoll die Augen verdreht, als Bine an seinen Eiern saugt, „in der Missionarsstellung, tief versenkt und bewegungslos. Ich sinnierte, wie viel Schwanz doch in eine so kleine Muschi passt und Evi kullerten die Tränchen über die Wangen. Sie schnüffelte ein wenig, nahm dann allen Mut zusammen und forderte mit rauer Stimme: ‚Na los, Bewegung! Wir hatten den Weh, jetzt wollen wir auch den Spaß haben!’ Ganz langsam haben wir begonnen, vorsichtig raus zu ziehen und wieder rein zu schieben. Mit der Zeit wurden wir kühner, schneller und heftiger. Die Mädels schrieen wieder und wieder, zuerst vor Lust, dann vor Panik: ‚Zieh ihn raus, zieh ihn raus! Ich nimm die Pille nicht! Spritz mir nicht rein, zieh ihn raus, raus, raus!’ und so weiter, obwohl noch gar keine Gefahr bestand. Aber natürlich haben wir ‚IHN’ raus gezogen und dann halt so rumgemacht, bis wir ihnen auf die Tittchen gespritzt haben. Ja, das war die Geschichte unserer Entjungferung. Den Rest der Woche haben wir intensiv trainiert, nachdem wir erst einmal den Dreh mit den Kondomen raus hatten. Zur Beschaffung sind wir extra nach Bad Tölz gefahren, damit hier niemand blöde Fragen stellt. Und wen treffen wir ausgerechnet in der Apotheke?? Unsern Kooperator! Der hat auch Gummis gekauft. Gesehen hat er uns nicht, weil wir wie der Blitz wieder raus sind, aber durch die Scheiben haben wir ihn beobachtet. ‚Billy Boy Extra Feucht’! Wir selber sind dann in einen Drogerie-Markt und haben eine Großpackung erstanden. Am Ende der Woche hatten Evi und Michi einen Gang wie Cowboys, aber sie waren glücklich. Wir zwei natürlich auch.“

„Das habt ihr aber schön erzählt“, lobt Sabine, dreht sich um und bückt sich. Auffordernd wackelt sie mit ihrem Po, Kevin packt zu, setzt an und …. „Aaaah!“

Schon beginnt Kevin mit kraftvollen Stößen sein Liebesspiel, Flo ist soeben im Begriff, Bine in Stellung zu drehen, da ertönen aus der Garderobe laute Rufe: „Sabine! Sabine! Bist du da?“ Und eine andere Stimme: „Bine, zum Kuckuck, bist du da drin?“

„Max!“, erkennt Sabine verblüfft.

„Und Mick!“, staunt Bine.

„Unsere Brüder“, erklären beide unisono.

Da öffnet sich auch schon die Türe und ein Schwall kalter Luft weht herein. „Was zum Teufel …?“, beginnt Max, aber bei dem Anblick, der sich ihm bietet, bleibt im der Satz in der Kehle stecken.

„Raus!“, schreit Sabine, „raus, raus mit dir!“ Max zieht sich erschrocken zurück, Kevin zieht, auch erschrocken, seinen Schwanz heraus. „Dich hab’ ich ja gar nicht gemeint“, beruhigt Sabine, „aber jetzt ist die Stimmung sowieso beim Teufel. Verflixt noch mal, wie kommen die da her, noch dazu zusammen?“

„Keine blasse Ahnung.“ Bine schüttelt den Kopf. Mick lugt durch den Türspalt und macht ihr Zeichen, dass sie endlich kommen soll. Mit einem tiefen Seufzer löst sich diese von Flo und schnappt sich ein Handtuch. „Fragen wir sie einfach.“

Max und Mick warten schon ungeduldig im Umkleideraum, als die Sabinen endlich kommen. „Habt ihr vergessen, dass um halb elf die Generalprobe stattfindet?“, überfällt sie Max gleich. „Die Martha ist schon ganz aufgeregt und hat mich angerufen, weil ihr einfach verschwunden seid. Jetzt ist es schon zehn durch und ihr macht da nackig mit irgendwelchen Alpenpapagalli rum! Schämt euch und macht mal hinne!“ Max ist empört, Mick grinst nur. Über die Eskapaden seiner Schwester regt er sich schon längst nicht mehr auf.

„Verdammt noch mal!“, flucht Bine und steigt erstaunlich schnell in ihre Klamotten, „warum hat denn das keiner gesagt??“

„Anscheinend gab es gestern schon schriftliche Nachricht an alle Brautjungfern. Die wurde anscheinend jeder ins Hotelzimmer gelegt“, klärt Mick auf. „Aber wie wir erfahren haben, seid ihr zwei erst heute früh angekommen und gleich wieder verschwunden. Zum Glück konnte sich ein Serviermädchen erinnern, dass ihr beim Frühstück über eine Partie Tennis geredet habt.“

„Ich fürchte, da lag was auf den Kopfpolstern“, erinnert sich Sabine, „aber ich hielt es für Werbung vom Tourismusverband. Na, dann los, schauen wir mal, ob wir noch zurecht kommen. Für die Generalprobe werden wir ja noch nicht in voller Festkleidung erscheinen müssen.“

„Das nehme ich auch an“, meint Bine und starrt ihren Bruder an. „Und wie kommst du jetzt ins Spiel??“

„Ich hab grad im Hotel nach dir gefragt, wie der Max reinstürmt und nach Sabine Wiechert fragt. Ich wollte natürlich wissen, was er von dir will. Es kam dann zu einem leicht absurden Dialog ‚Was willst du denn von meiner Schwester? – Deine Schwester? Meine Schwester! – Nein, meine Schwester – Quatsch! Ich werde wohl meine Schwester kennen. – Und ich meine. – Wenn das deine Schwester wäre, dann wärest du mein Bruder. Ich habe aber keinen Bruder. – Ich auch nicht – Aber eine Schwester! – Natürlich, ich auch! – Aber meine heißt Sabine. – Meine Schwester heißt auch Sabine. – Und Wiechert. – Ja, Sabine Wiechert. – Ich bin Max Wiechert. – Nein, Max Wiechert ist mein Vater und du bist sicher nicht mein Vater!’ Dann hab ich ihn erlöst und ihm die ganze Geschichte in Stichworten erzählt. Und jetzt sind wir hier.“

„Super, Mick! Und jetzt sind wir weg. Gebt ihr bitte die Ausrüstung zurück? Danke!“ Schon sind sie an der Tür als sie noch hören: „Treffpunkt Kirche!“

Als wenig später Kevin und Flo vorsichtig in die Garderobe linsen, ist schon niemand mehr da. „Scheiße!“, schimpft Kevin, „ich war grad so schön drin!“

„Soweit war ich noch nicht einmal. Was machen wir jetzt mit unserem Triebstau?“

„Ich denke, wir besuchen zur Abwechslung mal wieder Michi und Evi. Die wissen sicher am Sonntag auch nichts Schöneres.“

Bis dass der Tod euch scheidet

Kurz vor drei Uhr am Nachmittag brodelt der Kirchplatz. Es scheint, als wäre der ganze Landkreis gekommen, nur um dabei zu sein, wenn die wilde ‚Braut, die sich was traut’ endlich unter die Haube kommt und der ‚Alpencasanova Happy Mac’ im Hafen der Ehe vor Anker geht. Manche wittern einen Skandal, den sie sich um keinen Preis entgehen lassen wollen, andere wollen einfach mit eigenen Augen sehen, was lange Jahre für undenkbar gehalten wurde.

Musik erklingt, die Blasmusik der Nachbargemeinde Kurblasing geleitet ihren heiratswilligen Sohn Markus Happsteiner mit flotten Märschen zur Kirche. Hinter der im Gleichschritt marschierenden Kapelle folgt eine mit Tannenzweigen und roten Rosen geschmückte Kutsche, gezogen von zwei rotbraunen Haflingern. Die ganz hellen Mähnen- und Schweifhaare kontrastieren dazu wunderbar. Mac selber lenkt das Gespann stehend und schwenkt dazu seinen gamsbartgeschmückten Hut.

Vor der Kirche hat eine Abordnung der örtlichen Gebirgsschützen Aufstellung genommen. Nach dem letzten Tusch der Musiker, bringen die Schützen ihre Böller in Stellung. Donnernd fegt der Salut durch das Alpental. Die Gardisten, alle natürlich in bayrischer Festtagstracht geleiten den Bräutigam die breite Treppe hinauf zur Kirchentüre.

Schon ertönt wieder Musik, nun aber von der anderen Seite. Diesmal ist es die Ramspoldinger Blasmusik, die die Braut in einer mit weißen Lilien geschmückten Kutsche begleitet. Auch diese wird von Haflingern gezogen, doch deren Farbe ist auffallend hell. Martha, in einen weiß-goldenen Traum von Hochzeitsdirndl gewandet, im Haar einen Kranz von Wiesenblumen, lenkt aber die Kutsche nicht selber, dafür sitzt ein prächtig ausstaffierter Kutscher mit Zylinder auf dem Bock. Begleitet wird sie von ihrem Vater, dem Brautführer. Ludwig Wiechert der Sechste, stolzer Vater und derzeitiges Familienoberhaupt, öffnet seiner Tochter den Schlag und bietet ihr seinen Arm. Unter dem Donnern weiterer Salutschüsse und einem wahren Blütenregen, den ein Dutzend kleiner Mädchen verursacht, beginnen sie, die Treppe zu ersteigen. Mac steht oben und strahlt hinunter. Dann aber wendet er sich um und schreitet, eskortiert von seinen Gardisten gemessenen Schrittes und begleitet von aufmunternden Orgelklängen durch den langen Mittelgang vor zum Altar. Dort erwarten ihn seine Trauzeugen, Matthias Happsteiner, der älteste Bruder, gleichzeitig auch Bürgermeister von Kurblasing und Barbara, die einzige Schwester unter den acht Happsteiner Geschwistern..

Mittlerweile ist auch Martha am Arme ihres Brautführers die Treppe hinauf gestiegen. Vor der Türe erwarten sie ihre Brautjungfern, die sie sogleich umringen. Auch diese tragen Blütenkränze, aber schlichtere als die Braut. Jede von ihnen befestigt an Marthas Blütenkranz zwei Blumengirlanden. Als sich die Braut wieder in Bewegung setzt, zieht sie zwölf bunte Girlanden wie eine Schleppe nach, die von den sechs Brautjungfern getragen werden. Unter dem Dröhnen der Orgel und den bewundernden Blicken hunderter Gäste schwebt sie dem Altar entgegen, wo sie ein strahlender Bräutigam erwartet.

Mit jedem Schritt steigert der Organist die Dramatik, steuert auf ein grandioses Finale zu. Martha schwebt engelsgleich, aber dennoch ungeheuer sexy am Arm ihres Vaters, unter den bewundernden Blicken von Freunden und Verwandten über die marmornen Bodenplatten zwischen den rechts und links aufgestellten Kirchbänken. Als die Orgel schmelzend verklingt, der Brautführer die Braut an die Seite des Bräutigams entlässt, nehmen die vier Trauzeugen an der Seite des Paares Aufstellung. Für Martha sind der Bürgermeister von Ramspolding, ein alter Freund ihrer Familie und ihre Tante Maria, die Obfrau des Ortsbäuerinnenvereins erschienen. Nun endlich kommt auch der Pfarrer, gefolgt von einer Schar Ministranten und Ministrantinnen unter Geklingel aus der Sakristei und beginnt mit dem Gottesdienst. Da alle möglichen Musiker auch einen Beitrag leisten wollen – acht vollbärtige Männer mit einem alten, vierstimmig vorgetragenen Lied, ein Streichquartett, das eine fantastische Sopranistin zum Ave Maria begleitet, der Chor der Volksschule und eine Bläsergruppe der Bezirksfeuerwehr – hinter denen der Organist und der reguläre Kirchenchor nicht zurückstehen wollen, dauert diese Hochzeitsfeier trotz der relativ kurzen und kurzweiligen Predigt doch ziemlich lange. Die hinter dem Brautpaar stramm stehenden Gardisten und Brautjungfern werden schon langsam unruhig, doch dann ist das letzte „Ja, ich will!“ gesprochen und Martha und Markus Happsteiner sind ein Ehepaar.

Endlich kann der Organist seinem Temperament freien Lauf lassen, seine Interpretation von Mendelssohns Hochzeitsmarsch ist hitverdächtig. Entsprechend beschwingt treten die frischgebackenen Eheleute durch das Kirchentor, wo sie strahlender Sonnenschein, eine jubelnde Menge und ein gemeinsamer Tusch der Musikkapellen von Ramspolding und Kurblasing begrüßen. Auf dem Kirchplatz ist ein riesiger Truck aufgefahren. Auf dem Sattelauflieger ist ein Tanzboden im Ausmaß von etwa sechs mal zwanzig Metern montiert. Schnell nehmen die Brautjungfern die Blumengirlanden wieder an sich, dann führt Mac seine Frau Martha aufs ‚Parkett’, gefolgt von den Trauzeugen und sechs Paaren, gebildet aus Brautjungfern und Gardisten. Die Blasmusik intoniert einen Walzer und schon drehen sich zu diesen Klängen neun Paare im Dreivierteltakt. Fast unmerklich setzt sich der Truck in Bewegung, kriecht im Schneckentempo durch die Dorfstraße, die gerade noch breit genug ist und nähert sich gemächlich dem Hotel Post, eben jenem Hotel Post, das Bines Ur-Urgroßmutter Eva-Maria einst unter tragischen Umständen geerbt hatte. Dort ist der große Festsaal für die glanzvolle Hochzeitsfeier vorbereitet.

Nächste Folge: Ein heißer Juni 18 – Familienfest

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